Der Eine sieht eine junge Frau, der Andere erkennt eine alte Frau in demselben Bild. Außerdem ist das Kleid doch schwarz/blau und nicht weiß/gold! Das sind einige der bekanntesten optischen Täuschungen. Aber warum erkennen unterschiedliche Menschen verschiedene Dinge in Bildern?
Wie entstehen optische Täuschungen?
Eine optische Täuschung, oder visuelle Wahrnehmungstäuschung, sind falsche Sinneseindrücke, die ein Mensch wahrnimmt. Der Grund dafür ist jedoch nicht, dass jemand nicht gut sehen kann, oder naiv ist. Vielmehr ist eine Art kleiner Defekt in unserem Gehirn. Das heißt, dass die zu verarbeitenden Sinnesreize im Gehirn falsch verarbeitet werden. Das liegt daran, dass das Gehirn das Gesehene mit bereits gemachten Erfahrungen in Verbindung setzt und somit versucht diese zu kombinieren. Passen frühere Erfahrungen aber nicht mit dem Gesehen zusammen passiert es, dass eine Illusion entsteht.
Diese Sinnestäuschung kann sowohl im Bereich der Farbe, der Bildtiefe, der Bewegung oder der Formen eines Bildes entstehen. Das bedeutet, auch wenn der Betrachter weiß, dass man sich gerade eine optische Täuschung ansieht, kann die Täuschung nicht verhindert oder umgangen werden.
Beispiel: Bewegende Bilder
Eine optische Täuschung ist scheinbar ein bewegendes Bild. Fokussiert man aber den Blick auf einen bestimmten Punkt, scheint die Bewegung aufzuhören. Das liegt daran, dass diese Bilder oft auf einem Hintergrund gemalt wurden, der für unser Gehirn keinerlei Anhaltspunkte für die Räumlichkeit in diesem Bild bietet. Des Weiteren sind die bewegenden Bilder oft in sehr vielen unterschiedlichen Farben gemalt. Die verschiedenen Kontraste werden in unterschiedlicher Schnelligkeit an das Gehirn weitergeleitet. So werden diese Informationen nicht gleichzeitig verarbeitet und die Reize falsch interpretiert. Das führt dazu, dass der Betrachter den Eindruck erhält, ein Muster bewege sich auf dem Bild.