Woyzeck ist eine Tragödie, die von Georg Büchner geschrieben und 1879 veröffentlicht wurde. Als Vorbild für den Hauptprotagonisten Franz Woyzeck dient ein Friseur, der seine Freundin erstochen hat. Wichtig bei dem Werk ist, dass es von Büchner nie zu Ende geschrieben wurde, da er vorher verstorben ist.
Figuren
Die wichtigsten Figuren in diesem Werk ist natürlich einmal der Hauptcharakter Franz Woyzeck. Dieser hat ein uneheliches Kind mit Marie, mit welcher er aber immer noch zusammen ist. Ein weiterer wichtiger Charakter ist der Tambourmajor, der ein Auge auf Marie geworfen hat und versucht sie mit Geschenken zu beeindrucken. Außerdem gibt es noch den Hauptmann, der Woyzecks vorgesetzter ist, den Doktor, welcher nicht davor zurückschreckt für die Wissenschaft Versuche an Menschen zu machen. Dann gibt es noch Andres, der ein Soldat ist und Kamerad von Woyzeck.
Handlung
Der Ausgangspunkt der Handlung ist, dass Woyzeck und Marie ein uneheliches Kind gezeugt haben, weshalb Franz Woyzeck sein Geld an Marie und das Kind gibt. Um dieses Geld zu verdienen rasiert er entweder seinen Hauptmann, oder stimmt einem Versuch des Doktors zu, in welchem er nur noch Erbsen zu sich nehmen darf. Aufgrund von diesem Versuch und der daraus folgenden Unterernährung fängt Woyzeck an Stimmen zu hören.
Im Laufe der Handlung nähern sich Marie und der Tambourmajor an und als die beiden schließlich in der Öffentlichkeit zusammen tanzen, sagen die Stimmen in Woyzecks Kopf ihm, dass er Marie umbringen soll. Also kauft Woyzeck sich ein Messer und lockt Marie raus aus der Stadt, in den Wald. Dort sticht er auf sie ein und bringt sie somit um. Das Messer wirft er in einen Teich und geht zurück in die Stadt in ein Wirtshaus. Dort fällt den anderen Gästen auf, dass Woyzeck Blutflecken an sich hat.
Marie wird im weiteren Verlauf aufgefunden und ihr Tod untersucht.
Bereits die Märchenparabel zeigt an (ebenso wie der Narr und die gesungen Jägerlieder, letztere durchgängig Allegorien auf die Sexualität), dass sich die Handlung auf verschiedenen Ebenen abspielt, das kann man symbolisch oder aber auch allegorisch verstehen. Erst wenn man diese verdeckte allegorische Schreibweise in Rechnung stellt, versteht man den Mordkomplex mit seinen rituellen Zügen, die auf ein Schuld- und Reinigungsmotiv anspielen und zwar nicht im Hinblick auf Ehebruch. Ursprünglich nennt Büchner das weibliche Mordopfer Margreth Woyzeck, genauer gesagt ergibt sich der Familienname erst und nur durch die Stimme aus dem Boden. Woyzeck gegen Woyzeck als Täter und Opfer klänge freilich höchst aufschlussreich, aber der Autor enthält uns den Familiennamen des Täters vor, er heißt nur Louis. Erst ab dem 2. Handschriftenentwurf wird aus der männlichen Hauptfigur der uns bekannte Franz Woyzeck, nun unterbleibt dagegen der Familienname des weiblichen Opfers, d.h. die Stimme aus dem Boden entfällt. Erst in der sogenannten Hauptfassung hat Büchner eine Lösung für das innerfamiliäre Namensproblem, d.h. das Spiel aus ver- und aufdecken: Die Stimme aus dem Boden nennt das Opfer „Zickwolf“. Stellt man das Drama als Ganzes in Rechnung, dann muss man Zickwolf als modifizierten Inversion von Woyzeck lesen. Denn auf dem Höhepunkt ihrer Verzweiflung ruft diese Marie Zickwolf aus: „Das Kind gibt mir einen Stich ins Herz“. Wer mit dem Kind (außer dem auf dem Arm) noch gemeint sein muss, ergibt sich daraus, dass Woyzeck dauern mit dem Stechen in Verbindung gebracht wird und unmittelbar vorher eigentlich überflüssigerweise ein Messer kauft, diese innere Stimme aus dem Boden verlangt, (ursprünglich wie gesagt die Woyzecke) die Zickwolfin zu erstechen und Woyzeck in seiner letzten Szene an seine Mutter denkt, und zwar nicht sentimental.