“Das Leben des Galilei” wurde 1939 von Bertolt Brecht geschrieben und umfasst ein Theaterstück aus 15 Szenen. Brecht thematisiert in dem Stück die Verantwortung, die die Wissenschaft trägt. Spielen tut das Stück in der Universitätsstadt Padua, in Florenz und in Rom.

Figuren

Die Hauptfigur des Stücks ist Galilei, ein Gelehrter, welcher eine Tochter, Virginia, hat. Diese ist verlobt mit Ludovico Marsili. Außerdem tauchen in dem Stück noch die Haushälterin Frau Sarti und weitere Schüler des Gelehrten auf, sowie Kardinal Barberini und Kardinal Inquisitor.

Handlung

Beginnen tut alles damit, das Galilei aus finanziellen Gründen, Kinder vermögender Familien an der Universität Padua lehrt. Zudem erläutert er dem Sohn der Haushälterin das neue Weltbild. 1609 ist die Erkenntnis, dass die Sonne in der Mitte des Sonnensystems steht, aufgestellt worden. Durch den Verlobten seiner Tochter gelangt er zu einer Möglichkeit, aus seinem finanziellen Missstand herauszukommen. Die Erfindung des Fernrohrs, will Galilei als seine veröffentlichen, sodass er durch den Betrug im weiteren Verlauf Geld dafür erhält.

In der nächsten Szene stellt Galilei, nach der Vorstellung seines Modells vor dem Rat in Venedig fest, dass sein Betrug viel Zuspruch findet und als militärisch wertvoll bezeichnet wird.

Sein Betrug bleibt jedoch nicht lange unentdeckt, denn Fernrohre werden aus Holland, dem Ursprungsland der Erfindung, importiert und verkauft.

Durch weitere Verbesserungen an seinem Fernrohr Modell, bringt Galilei unterschiedliche Entdeckungen auf, die sowohl positive, als aus negative Aspekte mit sich bringen. Als positiven Aspekt, kann die Untermauerung des Weltbilds genannt werden. Als negativen Aspekt stellt sich die Wissenschaft über den Glauben, welcher um 1600 die größte Macht hatte.  Somit stellte Galilei durch das neue Weltbild den Glauben und den Rang Gottes in Frage. Um mehr Möglichkeiten zur Bestätigung seiner Theorie zu haben, fährt Galilei nach Florenz.

Vor dem Florentiner Hof präsentiert er dann seine Entdeckung, das heliozentrische Weltbild, sowie die Bedingungen, die dieses neue Weltbild mit sich bringt. Dort trifft Galilei doch nur auf Ablehnung, da Glaube über der Religion steht und somit am alten, noch bestehenden Weltbild festgehalten wird.

Durch den Vatikan folgt 1616 Verspottung und eine drohende Anklage gegen Galilei. Nur ein einziger Geistlicher nimmt die Ergebnisse an. Auf einem Maskenball, in Begleitung seiner Tochter, erkennt Galilei, dass seine Theorie, obwohl sie untermauert ist, keine Möglichkeit mehr hat sich durchzusetzen. Die alleinige Macht, die dem Glauben zu dieser Zeit zugesprochen wird, soll nicht verweilen, sodass Wissenschaft auf einer Ebene, wenn nicht höher als der Glaube steht.

Durch diese Gegenansichten geprägt, zieht Galilei seine Forschungen zurück und arbeitet wieder als Lehrender. Als 1623 jedoch der Papst erkrankt und Kardinal Barberini als Nachfolger antreten soll, wird Galilei hellhörig und beginnt wieder mit seinen Forschungen, sodas dieser Geistige dem Gelehrten seines Erachtens zuspruch widmete.

Nach weiteren zehn Jahren, ohne Erfolg bei den Geistigen, wird Galilei in den Palast der Medici nach Florenz geladen. Beim Volk hat sich der gefestigte Glaube an die Religion gelöst und es findet sich mehr und mehr Zuspruch für das neue Weltbild.

Da sich sowohl Papst, als auch der Kardinal sicher sind, dass das neue Weltbild nur schlechte Seiten mit sich bringt, wird Galilei bei einer Befragung dazu gedrängt seine Annahmen zurückzunehmen.

In den folgenden Jahren, führt Galilei seine Forschung fort, jedoch publiziert er nichts. Seine Tochter, dokumentiert, ohne das Wissen ihres Vaters, alles was er tut und berichtet der Kirche davon. Ein Besuch seines früheren Schülers Andrea, und auch Sohn seiner Haushälterin, führt ihn dazu über sein Rückruf zu sprechen. Dieser hält er selbst als Verrat und stellt sich im weiteren Verlauf als schwach da. Galilei übergibt Andrea ein Manuskript eines Buches, wovon seine Tochter nichts weiß.  

Insgesamt wird durch das Stück ersichtlich, welche Auswirkungen Wissenschaft und Forschung im 17 Jhd. haben konnten.

Wird ein Bezug zur heutigen Zeit gezogen, so kann davon ausgegangen werden, dass zuerst große Ablehnung aufkommen kann, bis später etwas Zuspruch entsteht.