Wenn man an Waldorfschulen denkt, hat fast jeder das Bild von Schülern im Kopf, die ihren Namen tanzen können. Aber hinter dem Konzept der Waldorfschule steckt wesentlich mehr.

 

Das Konzept

Die Waldorfschulen verfolgen von Beginn an ihre eigene, sogenannte Waldorfpädagogik. Aufgrund dessen werden alle Kinder, unabhängig ihrer sozialen Herkunft, ihrer Religion, Begabung oder ihres Geschlechtes, gemeinsam unterrichtet. Während der Schullaufbahn, ist es nicht möglich, dass ein Schüler oder eine Schülerin sitzen bleibt.

Der Unterricht zielt darauf ab, dass die Schüler/innen sowohl ihre sozialen Kompetenzen, als auch kreative, intellektuelle und praktische Fähigkeiten entwickeln. Aus diesem Grund werden in der Unter- und Mittelstufe keine `normalen´ Noten vergeben. Stattdessen bekommen die Schüler/innen von ihren Lehrern eine individuelle Beurteilung, welche sich einerseits auf den Lernfortschritt bezieht, andererseits auch auf die persönliche Weiterentwicklung.

Den Kindern werden nicht nur ab dem ersten Schuljahr zwei Fremdsprachen beigebracht, zusätzlich gibt es noch viele künstlerische Fächer, wie Musik, Eurythmie, Werkunterricht und Handarbeit. So werden ebenfalls die kreativen Fähigkeiten der Schüler/innen gestärkt.

 

Der Unterricht

Der Lehrplan einer Waldorfschule ist ein, sich immer weiter entwickelnder, Rahmenlehrplan, der durch Lehrkräfte und Schüler/innen weiter entwickelt werden kann. Der Unterricht ist in Epochenunterricht und Fachunterricht aufgeteilt.

Epochenunterricht bedeutet, dass der Klassenlehrer, über einen bestimmten Zeitraum, die ersten beiden Stunden am Tag, intensiv ein Fachgebiet unterrichtet. Zum Beispiel haben die Schüler dann die ersten zwei Stunden jeden Morgen dasselbe Hauptfach. Nach, einigen Wochen, wechselt das Hauptfach dann, beispielsweise von Mathematik auf Geschichte,  und die Schüler/innen beschäftigen sich in der nächsten Zeit intensiv mit der Geschichte.

Den Rest des Tages haben die Schüler/innen dann Fachunterricht. Da werden sie von jeweiligen den Fachlehrern in Sport, den Fremdsprachen oder den handwerklich-künstlerischen Fächern unterrichtet.

An einer Waldorfschule haben die Schüler/innen nach Möglichkeit, acht Jahre lang denselben Klassenlehrer. Der Grund dafür ist der, dass die Schüler/innen so eine Bezugsperson haben und über die Jahre eine Beziehung zu ihrer Lehrperson aufbauen können, was eine gute Basis für das Lernen darstellt. Anders herum lernt der Lehrer/die Lehrerin seine/ihre Schüler und Schülerinnen kennen und kann so auf die individuellen Stärken und Schwächen eingehen.