Meistens ist es einem gar nicht so bewusst, aber ab und zu schießt einem der Gedanke durch den Kopf aber “das ist doch Tradition” oder “das macht man doch so”. Vor allem, wenn man sich mit Menschen aus anderen Kulturen oder Ländern unterhält fällt auf, dass jedes Land seine Eigenarten hat. Aber was genau bedeuten unsere Traditionen und wo kommen sie her?

Schultüte bei der Einschulung     

Kommt ein Kind in die Grundschule, wird dies zusammen mit der Familie gefeiert. Alle ziehen sich schick an, sowohl Gäste als auch Erstklässler*innen. Zusätzlich dazu bekommt das Einschulungskind eine Schultüte. Diese besteht meist aus einer dickeren Pappe oder Plastik. Gefüllt sind sie mit Süßigkeiten und Schulutensilien, die das Kind für den Schulstart braucht. 

Die Tradition der Schultüte ist bereits über 200 Jahre alt. Begonnen hat alles in Thüringen und Sachsen, doch nach und nach verbreitete sich das Verschenken von kleinen kegelförmigen Tüten in ganz Deutschland. Der Grund, warum Eltern ihren Kindern diese Schultüten schenken ist ganz einfach. Die Erstklässler*innen  sollten sich auf etwas freuen und so die Nervosität in den Hintergrund schieben. 

Der Ursprung dieser Idee kommt aus einem Kinderbuch. In diesem heißt es, dass die Schule im Keller einen besonderen Raum hat, in welchem Lehrer*innen fleißigen Schüler*innen Zuckertüten von einem Zuckerbaum gepflückt haben.

Karneval 

Die fünfte Jahreszeit – Karneval. Nicht nur in Brasilien feiern die Einheimischen das bunte Fest. Auch in Deutschland, vor allem im Rheinland, ist die Karnevalssession etwas ganz besonderes. Diese Tradition geht auf die alten Germanen zurück. Sie haben sich Kostüme und Masken angezogen, um den Winter zu vertreiben und die guten Geister des Frühlings zu wecken.

In das Rheinland kam der Karneval jedoch erst richtig an, als Napoleon dieses besetzte. Zu dieser Zeit waren kritische politische Versammlungen nicht erlaubt. Aus diesem Grund haben sich die Menschen privat getroffen und sich über Napoleons Herrschaft belustigt. 

Die Zahl Narrenzahl 11 stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Denn so amüsierten sie sich ebenfalls über die kirchliche Ordnung. Denn die Leute, die die 10 Gebote überschritten wurden als “Narr” bezeichnet.

Kaffee und Kuchen 

Sonntag Nachmittag wird Kaffee getrunken und Kuchen gegessen. Dies ist vor allem bei unseren Großeltern noch üblich. Das liegt vor allem daran, dass sie wahrscheinlich mit dieser Tradition aufgewachsen sind. Mit der Eröffnung von Kaffeehäusern, ab 1920, war es üblich, dass zu einem Kaffee auch ein Stück Kuchen serviert wurde. Dies hat sich auch bis in die privaten Häuser durchgesetzt. Dort kommt zusätzlich zum Kaffee, meist auch selbst gebackener Kuchen auf den Tisch, den man in einer gemütlichen Runde zu sich nimmt.