Digital schlecht ausgestattete Schulen sind in Deutschland keine Seltenheit. Es gibt Klassenräume ohne mediale Ausstattung oder welche mit Ausstattung von vor 20 Jahren. An schnelles Internet, WLAN oder Schul eigene Tablets oder Laptops ist oft gar nicht zu denken.

 

Auch wenn es einigen deutschen Schulen gelungen ist, ihren technischen Stand zu modernisieren und die digitale Entwicklung in den Unterricht zu integrieren, ist das noch nicht der Regelfall. Deutschland ist noch weit von einem einheitlichen Konzept für die Digitalisierung entfernt.

 

Trotzdem wird immer wieder an neuen Ansätzen gearbeitet, den Unterricht zu modernisieren und die Schüler auf die digitalen Anforderungen vorzubereiten. Einer dieser Ansätze ist das niederländische Konzept der „Steve Jobs-Schulen“. Diese Schulen haben weniger mit Steve Jobs als Person zutun, als damit, das pädagogische Konzept des selbständigen Lernens, durch die Arbeit mit Tablets zu unterstützen. Jeder Schüler erhält ein Eigenes mit einem individuell auf ihn/sie angepassten Stundenplan und wird somit persönlich in seinen/ihren Stärken und Schwächen gefördert. Der Unterricht findet in Workshops und betreuter Einzelarbeit statt.

 

Mittlerweile gibt es ca. 20 dieser Schulen in den Niederlanden und das Konzept wird international verbreitet. Trotzdem gibt es geteilte Meinungen zu diesem Lernmodell. Zum einen wird in mehreren Berichten kritisiert, dass den Kindern überhaupt kein Umgang mit analogen Medien beigebracht wird und das der pädagogische Ansatz des selbständigen Lernens vielen Schülern zu große Freiräume lässt, um dauerhaft produktiv zu arbeiten. Zum andern sind die „Steve Jobs-Schulen“ zu teuer in der Finanzierung und können nicht die finanziellen Grenzen des Staates einhalten. Trotzdem kann man diese Lehrmethode als einen Schritt in die richtige Richtung sehen, den Grundsatz der Digitalisierung immer mehr in den Schulalltag zu integrieren.