Der Palmsonntag, auch “Dominica in Palmis de passione Domini” im katholischen, oder “Palmarum” im evangelischen genannt, bezeichnet den letzten Sonntag vor Ostern. Mit diesem Tag geht die “Karwoche” einher. Gedacht wird dabei an Jesus Einzug in Jerusalem und dem Beginn seines Leidensweges.
Was passierte am Palmsonntag?
Die Evangelien übermitteln, dass Jesu mit seinen Jüngern unterwegs nach Jerusalem war. Kurz bevor sie die Stadt erreichten, schickte er zwei der zwölf Jünger los, um für ihn einen Esel zu besorgen. Als Jesus dann auf dem Esel in Jerusalem ankam, bestätigte sich die Aussage Sacharja aus dem Alten Testament (Sach 9,9 EU), welche war, dass der Friedensfürst auf einem Esel angeritten kommt.
In dem Moment, in dem die Menschen Jesus sahen, legten sie vor ihm Palmzweige aus. Dabei riefen sie “Hosanna dem Sohn Davids! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn. Hosanna in der Höhe!” (Mt 21,8-9 EU).
Palmsonntag heutzutage
Seit dem 8 Jahrhundert versuchte man die Erzählungen am Palmsonntag aufleben zu lassen. Dabei positioniert man eine Figur Christus auf einem Esel und führt dann eine aufwendige Palmprozession durch. Diesen Brauch findet man vereinzelt heutzutage auch noch wieder.
Die wohl verbreitetste Form des Gedenkens ist die Palmweihe. Dabei werden Zweige unterschiedlichster Baumarten, vor der eigentlichen Messe, durch Weihwasser geweiht. Weshalb der Mensch hier nicht wirklich Palmzweige nutzt ist einfach erklärt. Diese bekommt man in Europa nur schwer.
Nachdem der Besucher die Zweige die Messe über bei sich behält, kann dieser sie daraufhin mit nach Hause nehmen. Dabei klemmt man meist den Zweig hinter einem Spiegel, einem Heiligenbild oder einem Kruzifix. Bevor dies jedoch getan werden kann, muss man den Zweig aus dem vorherigen Jahr abnehmen und verbrennen.
Die Zweige, die nach der Messe in der Kirche verbleiben, bewahrt die Kirche auf, verbrennt sie im nächsten Jahr und nutzt die Asche als Spende für Aschermittwoch.
In anderen Religionen, außer dem katholischen Christentum, gibt es beispielsweise statt einzelnen Zweigen Palmbuschen. Traditionell bestehen diese aus sieben unterschiedlichen Pflanzenzweigen. Diese können sowohl als Handstrauß, als auch befestigt an langen Stangen, getragen werden. Zudem werden sie durch bunte Bänder, gefärbten Eiern und Fastenbrezeln geschmückt.
In der evangelischen Kirche sind Prozessionen unüblich. Jedoch gibt es Religionen, an denen die Konfirmationen an diesem Tag stattfinden. Dabei laufen die Konfirmanden mit grünen Zweigen ein.