Der letzte Freitag, vor dem Ostersonntag, ist dem Leiden Jesus bei seiner Kreuzigung gewidmet. “Chara” bzw. “kara” stammt vom Althochdeutschen und bedeutet etwas wie “Trauer”, deshalb die heutige Namensgebung des Karfreitags.Auch dieser Tag gehört zum festen Bestandteil der Karwoche und auch zum “Triduum Sacrum”, den heiligen drei Tagen.

Was geschah?

Am Abend des Gründonnerstags verhaftete man Jesus durch Wachen. Am morgen wurde er von den Hohenpriestern verhört. Ihr Ziel war es eine Todesstrafe gegen ihn zu erwirken. Um das zu erreichen, befragten sie nicht nur Jesu, auch andere Bürger, die als Zeugen dienen sollten, sodass sie ihn verurteilen konnten. Jedoch waren nicht die Aussagen der Bürger, die auch Falschaussagen enthielten, ausschlaggebend für die Kreuzigung. Durch den Hohenpriester gefragt, ob er der Messias und der Sohn Gottes sei, antwortete er mit Ja. Als er daraufhin mit Ja antwortete, entschied der Rat, es sei Gotteslästerung. (Mk 14,62 EU)

Durch Statthalter Pontius Pilatus sollte die Todesstrafe Jesus verkünden werden. Bevor er dies jedoch zuließ, befragt er Jesu selbst. Dieser schwieg jedoch nur. Aufgrund eines Brauchs am Paschafest, dass ein Gefangener freigelassen werden durfte, fragte er das Volk wer das sein sollte. Das Volk entschied sich gegen Jesu, durch den Einfluss der Befragungen der Hohenpriester, und für Barrabas Freilassung.  (Mk 15,1-15 EU)

Im Anschluss darauf wurde Jesus eine Dornenkrone aufgesetzt und dazu gezwungen sein Kreuz auf den Berg Golgota zu tragen. Bei der Hinrichtungsstätte kreuzigte man Jesus und zwei weitere Männer. Jesus starb drei Stunden, nach Anbruch der Nacht. Als dies geschah bebte die Erde und der Tempel beschädigt. Welches Jesus letzten Worte waren, unterscheiden sich von Evangelium zu Evangelium.

Am Abend bat ein Mann, namens Josef von Arimathäa, den Statthalter um den Leichnamen Jesus. Dieser erlaubte ihm den Leichnamen in eine Höhle zu bringen, die mit einem Fels davor verschlossen wurde. Den Transport des Leichnams konnten Maria, die Mutter, und Maria Magdalena beobachten.

Heutzutage

Der Karfreitag gilt als gesetzlicher und stiller Feiertag in Deutschland. Letzteres ist wichtig zu nennen, da es beispielsweise ein Tanzverbot an diesem Abend gibt, um die Trauer auszudrücken.

In der katholischen Kirche werden alle Messen vor 18h gehalten. Alle Gottesdienste sind nicht feierlich, dass heißt sie sind vor allem Wortgottesdienste, Kreuzverehrungen und Kommunionsfeiern. Die traditionelle Messe vom “Leiden und Sterben Christi” verläuft gegen 15h gehalten, da dies der überlieferte Todeszeitpunkt ist. In der Kirche wird oft das Kreuz enthüllt oder ein bereits enthülltes Kreuz in einer Prozession vom Eingang der Kirche bis hin zum Altar getragen.

Wichtig zudem ist, dass der Karfreitag ein wichtiger Fastentag ist. Dabei verzichtet man diesem Tag auf Fleisch und die Mahlzeiten sind in eine Hauptmahlzeit und zwei kleinere aufgeteilt.

Deshalb essen viele Gläubige an diesem Tag Fisch.