Schulbildung ist nicht für jeden Menschen auf der Welt selbstverständlich. Indien ist ein Land der Gegensätze und so klaffen auch im Bereich Schule und Bildung, Theorie und Praxis auseinander.

 

Die Problematik mit der Bildung

Das Indische Gesetz wurde 2009 überarbeitet und garantiert seitdem den Kindern ein „Grundrecht auf Schulbildung“. Dieses Gesetz schreibt vor, dass alle Kinder von sechs bis 14 Jahren eine Schule besuchen sollen und das kostenfrei. Dieses Gesetz hat vieles geändert, denn zuvor sind eben lange nicht so viele Kinder in eine Schule gegangen. Viele Millionen Kinder in Indien hatten gar keine Schulbildung. 35 von 100 Indern konnten nicht lesen und schreiben.

 

Trotz aller guten Vorsätze, sieht die Realität in Indien ganz anders aus. Von den Schulen im Land sind etwa 80 Prozent in staatlicher Hand. Bei routinemäßigen Überprüfungen kommt immer wieder ans Licht, dass in einigen der ärmeren Bundesstaaten fast vierzig Prozent der Lehrer nicht regelmäßig zum Dienst erscheinen. Das Problem sind die geringen Löhne: Ein Grundschullehrer verdient im Schnitt um die 12.000 Rupien im Monat, das sind weniger als 200 Euro.

Daraus Folgen extrem große Klassen zwischen 50-80 Schülern.

 

Hohe Bildungskoste

Bildung gilt in Indien als Statussymbol. Daher versuchen die Eltern alles, um ihren Kindern eine gute Ausbildung, auf einer Privatschule zu ermöglichen. Auch wenn sie nur über ein geringes Einkommen verfügen und selbst teilweise nie eine Schule besucht haben. Viele verschulden sich. Wegen dem fehlende Geld wird in vielen Familien nur ein Teil der Kinder zur Schule geschickt. Mädchen müssen zuhause bleiben, während die Jungs zur Schule gehen dürfen. Die Männer haben, bedingt durch die Kultur, im späteren Berufsleben einen Vorteil und deswegen wird lieber in die Bildung der Jungen investiert.

 

Dagegen wollte die indische Regierung etwas tun. Doch für die Bildung sind, ähnlich wie in Deutschland, die einzelnen indischen Bundesstaaten zuständig. Die Indische Regierung wurde kritisiert zu wenige Ausgaben für die Bildung zu tätigen, doch dies hat sich bis heute nicht geändert.