China ist bekannt für die Struktur und die Disziplin. Diese spiegelt sich auch im Schulsystem wieder, während wir uns so gut wie keine Sorgen machen müssen von der Schule zu fliegen, müssen in China z.B. an der Nankai-Mittelschule in Tianjin rund 50% der Schüler nach der 9. Klasse die Schule verlassen, weil sie die mindestpunktzahl von 59 Punkte nicht erreichen konnten.

 

Neun Jahre muss jedes Kind die zweigliedrige Schule besuchen. Die ersten sechs Jahre in der Grundschule, anschließend drei Jahre in der sogenannten Mittelschule. Nach der neunten Klasse ist die Leistung entscheidend ob man als Schüler auf der Mittelschule bleiben und danach möglicherweise studieren darf. Eine Alternative ist es auf eine sogenannte „Berufsmittelschule“ zu wechseln und sich dort drei Jahre lang auf seinen späteren Job vorbereiten.

 

Ständiges Zittern!

Nur beim Übertritt in eine weiterführende Schule sind die Noten relevant  – also nach der 6., 9. und 12. Klasse. Maximal können chinesische Schüler 100 Punkte pro Fach erreichen. Wer 59 Punkte und weniger sammelt, muss im nächsten Schuljahr eine schlechtere Schule besuchen. Am Ende der 12. Klasse müssen sie eine dreitägige Abschlussprüfung in allen Fächern absolvieren. Je nach erreichter Punktezahl dürfen sie sich dann an einer guten oder einer der besten Unis bewerben.

 

Ferien sind nicht für Urlaub Gedacht!

Wenn wir an Ferien denken, haben wir die schönen Sommerferien mit Urlaub am Strand, oder das Skifahren in den Winterferien im Kopf. In China sieht dies aber ganz anders aus. Dadurch, dass der Lernstoff zu viel für den normalen Schulalltag ist, müssen viele Kinder die freien Tage nutzen, um neuen Stoff zu lernen. Trotz den 14 Wochen Ferien, die sie in einem Schuljahr haben, bleibt nicht viel Zeit für Entspannung und Erholung.

 

Schule kostet!

China ist eines der Länder mit dem höchsten Bildungsstand und schon an öffentlichen Schulen fallen Schulgebühren, ab der zehnten Klasse, an. Diese sind je nach Schulart und Region unterschiedlich , im durchschnitt betragen sie umgerechnet circa 300 Euro pro Jahr . Während des Schuljahres verlangen allerdings auch Grund- und Mittelschulen immer wieder Sondergebühren. Für den Besuch einer Privatschule müssen die Eltern meistens deutlich tiefer in die Tasche greifen.